Elgåhogna – Gipfelsturm in Norwegen

Vom schwedischen Grövelsjön aus ist es nicht weit nach Norwegen, man kann sozusagen über die Grenze spucken. Und das Nachbarland wartet auch gleich mit etwas ganz Besonderem auf: dem Femundsmarka Nationalpark. So ein schönes Fleckchen Erde, dass sogar Moschusochsen sich hier heimisch fühlen.

Uns zog es im August aber auf einen Gipfel, die Elgåhogna. Mit 1460m schon einer der höheren Exemplare. Jaaa, klingt nicht viel, aber wenn man bedenkt, dass der höchste Berg Norwegens, Galdhøpiggen, gerade einmal 2469m misst, kann man sich fast einreden ein Bergsteiger zu sein. Aber eben nur fast.

Wir parken kurz vor Dalset, einem Hof an der Strasse nach Elgå. Heute sind wir zu fünft, drei Hunde und zwei Menschen. Los gehts, immer an einem Bach entlang, durch uralten Nadelwald. Vor allem Kiefern finden sich, knochig und in sich verwunden. Magisch! Der Bach gurgelt fröhlich vor sich hin und bildet viele kleine Wasserfälle und tiefere Becken. Ich male mir schon aus wo ich auf dem Rückweg überall baden möchte…warm genug ist es. Die Hunde kühlen sich jetzt schon die Pfötchen.

Es geht langsam, aber stetig bergan. Bei ca 850 Höhenmetern liegt die Baumgrenze. Es wird karger, mit ein paar Krüppelbirken, Beerensträuchern und Moos. Weiter oben sieht man schon das blanke Gestein. Mit jedem Meter höher kann der Blick weiter streifen, vor allem der riesige See Femunden begeistert mich.

Jäh werde ich aus meinem Staunen gerissen, als Lia und Dori grell anfangen zu quietschen und zu bellen…Rentiere! Denen würden sie jetzt gerne nachstellen, die Freude ist riesig…aber die Leine zu kurz. 😉

Wir queren eine kleine Senke, hier verlässt uns auch der Bach, also nochmal Wasserflaschen auffüllen. Die letzten 260 Höhenmeter geht es nur noch über Geröll und steil bergauf. Da kommt man ganz schön aus der Puste, zumindest die Zweibeiner, Lia, Dori und Bine meistern den Anstieg spielend. 4-Pfoten-Antrieb eben!

Zur Belohnung gibt es einen fantastischen Ausblick. Nicht nur über den Femundsmarka Nationalpark, sondern auch in die andere Richtung, Schweden. Wir sehen Grövelsjön, das Salsfjell und und und. Wunderbar.

Ebenfalls wunderbar sind die Sandwichs und der andere Proviant! Gemütlich futtern mit Fernblick, Sonne genießen, Hunde kuscheln und fachmännisch auf die Karte gucken 😉

Nach einer guten dreiviertel Stunde machen wir uns auf den Rückweg. Bergab gehts deutlich flotter, vor allem mit der Aussicht auf Kaffee und Eis in Elgå.

Ein Stück vor dem Wald machen wir nochmal Pause am Bach. Ich möchte die Hände ins Wasser halten und lege die Hundeleine weg….2 Sekunden….waren jedoch 2 Sekunden zu viel. Lia und Dori haben wieder Rentiere gesehen, ich allerdings nicht. Selber schuld.

Im rasenden Tempo rennen die beiden wieder bergauf, die Rentiere sind ziemlich weit oben. Rufen hat hier keinen Sinn, also nehme ich die Verfolgung auf! Es geht höher und höher, ab und an sehe ich sie nicht, höre aber ihr bellen. Ich bin wütend, auf mich selbst, das hilft beim weiterrennen. Irgendwann bleiben sie stehen. Ihre Leine hat sich an einem Stein verklemmt, sehr gut. Sie bellen und hüpfen wie verrückt, während die Rentiere gelassen neben ihnen grasen. Die wissen wohl, das keine Gefahr droht von diesen beiden Frechlingen.

Endlich bei ihnen angelangt, bin ich froh! Beide wieder bei mir und heile, und auch die Rentiere sind wieder ganz ruhig. So eine Aufregung, ich hätte nicht gedacht den Berg hier zwei mal zu machen. Und davon ein mal im Lauftempo! Vielleicht sollte ich unter die Trailrunner gehen…?

Jetzt klingt Eis gleich noch verlockender…

Dori hat Aussicht!

 

 

 

 

 

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